Wir Menschen wollen Teil einer Gemeinschaft sein. Dahinter steckt unser natürliches Schutzbedürfnis. Es dient unserem Überleben und damit unserer Arterhaltung. Urzeitlich betrachtet hätte ein Mensch allein nicht überleben können.

Unsere urzeitliche Prägung wirkt jedoch weiterhin, angereichert durch eigene Erfahrungen, die wir gemacht haben. So ist das Streben nach Sicherheit ein weit verbreitetes Phänomen, das, wenn man entsprechenden Studien glauben mag, vor allem in unserem Land sehr ausgeprägt ist. Wen wundert das nach den Erfahrungen des 2. Weltkrieges, die immer noch in vielen Familien präsent sind.

So sind wir zum Beispiel beim Abschluss von Versicherungen führend in der Welt. Dabei wissen wir im Grunde genau, dass es absolute Sicherheit gar nicht gibt. Und dennoch erheben viele Menschen Sicherheit zu einem Wert, nach dem sie streben, den sie leben wollen.

Sicherheit ist eine Illusion. Sie gaukelt uns vor, wir hätten die Kontrolle. Gleichzeitig erkennen wir durch das Streben nach Sicherheit an, dass es Gefahren gibt. Um unser Sicherheitsbedürfnis zu stillen, suchen wir permanent nach Gefahren, die wir vermeiden oder zumindest beherrschen wollen. Damit rücken wir Gefahren in unseren Fokus. Wir sehen sie überall, was uns in unserem Sicherheitsstreben nur noch bestätigt. Diese Vermeidungsstrategie behindert uns auch in unserer Weiterentwicklung, denn am (vermeintlich) sichersten ist es natürlich dort, wo wir schon sind und uns auskennen: In unserer Sicherheitszone oder auch Komfortzone, wie sie häufig genannt wird.

Das Streben nach Sicherheit macht unfrei. Wie so etwas kollektiv wirken kann, konnten wir an den Corona-Maßnahmen sehen.

Wenn wir Menschen uns unserem Streben nach Sicherheit immer hingegeben hätten, wären wir schon lange ausgestorben. Wir hätten niemals das Feuer entdeckt, gelernt, Werkzeuge zu entwickeln und im Team zu jagen. In unserer Höhle wären wir nicht weit gekommen.

Statt zu sehr im Streben nach Sicherheit verhaftet zu sein, wähle lieber die Bereitschaft, Wagnisse einzugehen, etwas bisher unbekanntes kennenzulernen.

Sei achtsam mit dir und deinen Gedanken.

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„Beim Streben nach Sicherheit richten wir den Blick auf die Gefahren in unserem Leben. Wähle Wagnis statt Sicherheit.“

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